Schlechte Öko-Bilanz
Teelichter werden in riesigen Mengen erzeugt. So schön sie in der Winterzeit sind, ihre Öko-Bilanz ist oft schlecht. Meist ist der Becher von Teelichtern aus Aluminium gefertigt. Einerseits ist die Herstellung von Aluminium sehr energieaufwendig. „Andererseits ist auch die Gewinnung von Bauxit – dem Aluminiumrohstoff – für die Umwelt problematisch, weil dafür große Waldflächen abgeholzt werden müssen und als Abfallprodukt giftiger Rotschlamm anfällt“, so Undeutsch. Teelichter ohne Aluschale, die man direkt in einen Glasbehälter stellt, wären eine Alternative.
Paraffin und Stearin problematisch
Bei den meisten im Handel erhältlichen Teelichtern besteht das Wachs entweder aus Paraffin oder Stearin. Für die Umwelt sind beide Stoffe problematisch. Paraffin ist ein Nebenprodukt aus der Erdölindustrie. „Bei der Verbrennung von Paraffinkerzen können giftige Gase entstehen, die beim Einatmen für den Menschen schädlich sein können“, so Undeutsch.
Stearin wiederum wird zwar aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen, allerdings sind das oft Palmöl oder Kokosöl, für deren Gewinnung große Flächen tropischen Regenwalds abgeholzt werden. „Genau darum wäre eine Materialangabe auf der Verpackung sehr wünschenswert“, so der VKI. Lediglich die Hersteller Hema und Flying Tiger klären auf der Verpackung darüber auf, aus welchem Material die Kerzen gefertigt sind.
Nach dem Abbrennen gut lüften
„Nachhaltiger wäre es, Kerzen aus nachwachsender Biomasse zu kaufen“, so Undeutsch. Dafür werden Fette und Öle verwendet, die als Reste in der Nahrungsmittelindustrie anfallen. Sie werden oft als „Biokerzen“ gehandelt. Auch Teelichter aus Bienenwachs sind empfehlenswert. Sie fristen allerdings ein Nischendasein und kosten deutlich mehr.
So angenehm das Kerzenlicht ist, für die Innenraumluft stellen Teelichter in jedem Fall eine Belastung dar. „Beim Abbrennen entsteht Ruß, der den Feinstaubanteil im Wohnraum zusätzlich erhöht“, so der VKI-Projektleiter. Darüber hinaus könnten über Farben und Duftstoffe auch andere bedenkliche und allergieauslösende Stoffe in die Raumluft gelangen. Der Tipp: Nach dem Auslöschen der Kerze gut lüften, um die Partikel aus dem Raum zu entfernen.