Wie oben bereits ausgeführt, hat die UCI aus Gründen der Chancen-Gleichheit nun auch den Laufradverkleidungen ihren Segen gegeben. Gute Verkleidungen sind nicht nur preislich erschwinglich, sie stehen den Scheibenrädern in ihrer Windschnittigkeit um nicht nach. Mehr noch: Ein Speichenlaufrad ist spürbar elastischer als eine "Scheibe" und kann daher bei unebener Straße sogar schneller sein. Die größere Elastizität in vertikaler Richtung glättet Fahrbahn-Unebenheiten aus, es "rumpelt" weniger. Das nun bedeutet aus physikalischer Sicht weniger Auf und Ab (Energie also, die der Vorwärtsbewegung entzogen wird) und das macht sich bei Fahrgeschwindigkeiten um und über 40 km/h dann bei unebenem Straßenbelag sofort in Meter und Sekunden bemerkbar.
Erste Speichenverkleidung bestanden einfach aus einer Folie, die auf Felge und Speichenflansch aufgeklebt wurde. Gebremst wurde einfach auf der Folie, was bei einer steifen etwa 0,4 mm dicken Mylar-Folie etliche 100 Kilometer hielt. Professioneller sind die heute noch anzutreffenden dünnen Laminate aus Kevlar, die, mit Silikonkleber unter die Felgenkante geklebt, normales Bremsen zulassen und sich äußerlich kaum von echten Scheibenrädern unterscheiden. Auch die Geräuschentwicklung ist entsprechend.
Als "Renner" unter den Verkleidungen haben sich vor allem bei den Triathleten die Uni-Disk durchgesetzt. Ein Tuch aus Nylon, wird über einen Alu-Ring faltenfrei gespannt und die Fixierung an der Felge erfolgt mit kleinen Kunststoffadaptern. Die werden über die Speichenippel geklipst
und führen den Alu-Ring. Da es bei Regenfahrten dann doch hin und wieder zu Faltenbildungen kam (machte ein Nachspannen des Tuches nötig), wurde der Nylonstoff durch einen elastischeren "Stretch" ersetzt. Vorteil solcher Verkleidung: Noch kurz vor dem Start - sollte ein böiger Wind aufkommen - kann der Rennfahrer seine Verkleidung abnehmen und "nackt" sein Rennen bestreiten. Weiterhin "bollern" solche Laufräder nicht, da das gespannte Tuch keine Geräusche überträgt.
Das die Verkleidung mit dem Aluring oder einer Federspirale gleich von einer Spezialfelge aufgenommen wird, wäre die einfachste und eleganteste Lösung bei den Laufradverkleidungen und aerodynamisch gesehen auch günstiger als die störenden Adapter der Uni-Disk. Ansätze und Versuche dazu hat es übrigens bereits gegeben und werden von der Firma Kieber in Tacherting auch noch weiter verfolgt - bislang sind sie aber leider noch nicht zur Serienreife gelangt. Wahrscheinlich ist heute auch durch Composite Wheels und Co. der Markt für Laufradverkleidungen geschrumpft.
Apropos Schrumpfen: Das ist die billigste Methode, wie ein handwerklich etwas geschickter Radler zu einer Speichenverkleidung kommen kann. In eine kreisrund geschnitten Schrumpffolie (knapper Laufraddurchmesser mit Reifen) wird ein Loch für die Nabe geschnitten. Das Ganze seitlich auf das Laufrad legen und den Rand unter den Reifen verschwinden lassen. Mit der anderen Laufradseite dito verfahren. Dann die Folie erwärmen und nach deren Schrumpfung legt sich die Folie sauber an die Speichen und fertig ist die Verkleidung. Zum Luftnachpumpen reicht dann ein kleines in Ventilnähe eingebrachtes Loch, welches wie bei den Scheibenrädern für den Fahrbetrieb zugeklebt wird. Ein Reifenwechsel verlangt dann allerdings (Nachschrumpfen) erneute Bastelarbeit. Quelle