Fahrradspeichen aus Stoff statt Stahl – kann das wirklich funktionieren? Ingenieur und Erfinder Ingo Berbig ist davon überzeugt. Seine Speichen sollen das Fahrrad fahren für Sportler und Hobbyradler noch besser machen. Der Clou: Sie sind aus Textil – genau genommen aus Polyester.
Ob E-Bike, Rennrad, Mountainbike oder klassisches Fahrrad – Fahrradfahren begeistert Menschen jeden Alters: 46% der Deutschen planen, künftig mehr mit dem Fahrrad oder Pedelec zu fahren. Rund 39% haben das Bike bereits jetzt in regelmäßiger Nutzung (Quelle: Fahrradmonitor 2023, BMDV).
Ingo Berbig ist selbst leidenschaftlicher Radsportler. Er weiß: Bei einem guten Fahrrad kommt es auch auf die Speichen an. Als am stärksten belasteten Bauteile eines Fahrrads, halten die Speichen die Felge stabil, dämpfen Stöße und federn das Rad bei Sprüngen ab. Ein Großteil der herkömmlichen Fahrradspeichen wird aktuell aus Stahl hergestellt.
Mit seiner Technologie will Ingo frischen Wind in die etablierte Fahrradindustrie bringen: Im Gegensatz zu Stahlspeichen sollen die Textilspeichen aus Polyester beim Sprung mit dem Bike die entstehenden Schwingungen besser aufnehmen und so für mehr Bodenkontakt sorgen. Das Rad bekommt mehr Leichtigkeit und wird besser gefedert.
Wir treffen Ingo in seiner Chemnitzer Werkstatt, in der er und sein Team jede einzelne Speiche in Handarbeit anfertigen und begleiten ihn und den Mountainbike-Profi Erik bei einer Testfahrt. Bleiben Ingos Fahrradspeichen aus Textil ein Nischenprodukt für Radliebhaber – oder könnten sie zukünftig die Fahrradindustrie revolutionieren?