Gereon Gereon
Ich möchte hier mal auf die verschiedenen Leimarten eingehen, soweit sie für uns von Interesse sind. (Deshalb lasse ich Leime auf organischer Basis wie Hautleim, Fischleim, Kaseinleim außen vor.)
Wie hier bereits erwähnt, gibt es Holzleim auf PUR- und PVAc-Grundlage. PUR-Leim gibt es als Einkomponentenleim, (1K) dann meist PU-Leim genannt, und als Zweikomponenten (2K) Leim, bestehend aus Harz und Härter. Die 1K-Variante reagiert mit Wasser und ist auch für feuchte Untergründe geeignet. Die 2K-Variante härtet durch Reaktion des Harzes mit dem Härter aus und benötigt kein Wasser für die Aushhärtung. Durch die gezielte Dosierung des Härters lässt sich der Härtevorgang präziser steuern. Außerdem benötigen sie, im Gegesatz zu den 1K-Systemen, kein mindestens einseitig poröses Material, da keine Spaltprodukte freigesetzt werden. Beide Arten sind nach dem Aushärten recht wasserbeständig.
PVAc-Leime sind Dispersionen von Polyvynilacetat bzw. deren Copolymere mit weiteren Stoffen in Wasser.
Im Vergleich zu den PUR-Klebern sind sie unbedenklicher. Sie werden, abhängig von der Wasserbeständigkeit, in die Gruppen D1 bis D4 eingeteilt:
D1: Geeignet für den Innenbereich, wobei die Holzfeuchte unter 15 % bleiben muss.
D2: Geeignet für den Innenbereich mit gelegentlicher kurzzeitiger Wasser- bzw. Kondenswassereinwirkung, wobei die Holzfeuchte maximal 18 % erreichen darf.
D3: Geeignet für den Innenbereich mit häufig kurzzeitiger Wassereinwirkung oder höherer Luftfeuchte. Geeignet für den Außenbereich ohne Aussetzung einer direkten Bewitterung.
D4: Geeignet für den Innenbereich mit häufig und lang anhaltender Einwirkung von abfließendem Wasser bzw. Kondenswasser. Im Außenbereich und der Witterung ausgesetzt mit angemessenem Oberflächenschutz.
Man sieht, das D3-Leime, obwohl als wasserfest bezeichnet, nur bedingt für den Außeneinsatz geeignet sind. Selbst in der höchsten Klasse, D4, sollte die Oberfläche des Leims vor direkten Wassereinflüssen geschützt werden.
Eine Interessante Übersicht zu den Eigenschaften der PVAc-Leime und deren Verarbeitung findet man hier.
Eine mehr auf den Hobby-Anwender zielende Information gibt es hier.