So, nach 5 Monaten Wartezeit, habe ich jetzt auch meinen Baumeister AnhÀnger!
Hier einige erste Fotos, Fakten und EindrĂŒcke:
- Die Kupplung ist kompatibel zur Thule, allerdings ist sie eine Eigenanfertigung von Baumeister. Die Aufnahme fĂŒrs Fahrrad hat oben und unten ein 10er Loch, um sie verdrehsicher anbringen zu können. Dies sei ab 60 Kg AnhĂ€ngerlast erforderlich. Allerdings dĂŒrften die wenigsten FahrrĂ€der passende Bohrungen an den Ausfallenden haben. Also habe ich mir eine Konsole geschweiĂt.
- Auf der AnhÀngerseite ist die Kugel an den Sensor geschraubt - eine Baumeister-Eigenfertigung. Der Sensor hat nur wenige Grad Auslenkung und ist stark ölgedÀmpft.
- Das Sensorkabel lÀuft in der Tiefdeichsel, durch den HÀnger und bildet dann eine riskante Schlaufe unter dem HÀnger. Ein Streifen Klebeband hilft.
- Mein HĂ€nger hat ein InnenmaĂ von 60 x 80 - fĂŒr 2 Euroboxen. Allerdings wird der Laderaum durch die Deichselbefestigung und durch innen verlaufende Kabelschlaufen um ca. 3 - 4 cm reduziert.
- Der Listenpreis betrÀgt ca. 1.800⏠in der Grundausstattung.
- RĂŒcklichter gehören zu den wenigen bestellbaren Extras. Die AusfĂŒhrung ist aber etwas lieblos. DafĂŒr gehört jedoch auch ein Verteilerkasten mit RĂŒcklichtschalter und SchlĂŒssel-Hauptschalter zum Lieferumfang. Der SchlĂŒsselschalter ist allerdings durch seine zu knappe Montage zum Akku kaum brauchbar.
- Angetrieben sind beide RÀder mit je 250W Getriebe-Narben-Motor. Der Motor ist unter Last deutlich zu hören, aber nicht störend.
- Mein Einachsiger AnhÀnger ist bis 120 kg Zuladung zugelassen.
- Eine Feststellbremse soll noch nachgeliefert werden (ganz neu im Angebot).
Die Steuerung lĂ€sst den Motor erst ab 3km/h zuschalten. Der HĂ€nger bleibt also am Hang nicht selbstĂ€ndig stehen und lĂ€sst sich rangieren. Allerdings empfiehlt es sich, zum Rangieren den Motor am Hauptschalter (unter dem Akku oder mit SchlĂŒsselschalter) aus zu schalten, sonst kann er einem schon mal dazwischenfunken. Ausgeschaltet bremst der Motor kaum. Der HĂ€nger lĂ€sst sich so auch fahren (z.B. wenn der Akku mal leer sein sollte).
3 km/h sind schnell erreicht, dann setzt der Motor mit sanfter UnterstĂŒtzung ein. Bei vollgeladenem HĂ€nger auch in der Ebene sehr erforderlich (ich nutze ein konventionelles Tourenrad mit 7-Gang Nabenschaltung).
StöĂe und Lastwechsel sind zu merken, aber nicht kritisch.
Bergab oder beim Bremsen verzögert der AnhĂ€nger deutlich, ohne zu blockieren. Ich empfinde das als ein erhebliches Sicherheitspuls. Denn anders als oft im Web zu lesen, sind fĂŒr einen schweren HĂ€nger nicht gute Fahrradbremsen erforderlich. Ordentliche Felgenbremsen reichen vollkommen. Es fehlt nicht die Bremskraft, sondern das Gewicht auf den gebremsten RĂ€dern, um genĂŒgen Bodenhaftung und somit Bremsleistung zu haben. Der Motor wirkt bremsend auf die belasteten RĂ€der und kann so die Bremsleistung auch auf die StraĂe bringen. Dabei soll er die Energie wieder in den Akku speisen, was ich aber nicht ĂŒberprĂŒfen kann.
Bergauf setzt eine deutliche UnterstĂŒtzung erst ab einem Zug auf der Kupplung von > 270N ein. Das entspricht der Kraft, die ich benötige um mit einem 27Kg schweren Paket eine 10% Steigung hoch zu fahren. Er zieht also ganz ordentlich am Harken.
Mit 350 N Zugkraft an der Kupplung bekomme ich wirklich hilfreiche UnterstĂŒtzung. Mit 370 N Zug ist er dann kaum noch anzuhalten.
Das ist fĂŒr ein Konventionelles Fahrrad deutlich zu spĂ€te UnterstĂŒtzung. Bergauf muss ich im "Wiegeschritt" fahren. Der AnhĂ€nger quittiert diese unregelmĂ€Ăige Fahrweise mit heftigem Stampfen an der Kupplung.
Hier wurde mir noch Optimierung zugesagt. Eigene Einstellung und Info per App - wie auf der Homepage angekĂŒndigt - ist noch in der Entwicklung.
Sie viel fĂŒrs Erste, spĂ€ter mehr.