J-Pohl
Ich glaube nicht dass man Ingenieur, Wissenschaftler, Handwerker oder was auch immer sein muss oder dies hier irgendwer erwartet. Hauptsache es macht uns Spaß!
Zum Golfball:
Soweit ich weiß beruht der Effekt beim Golfball darauf, dass durch die Kuhlen eine turbulente Umströmung erzwungen wird. Bildlich gesprochen bildet sich ein Luftpolster aus ganz vielen kleinen Wirbeln um den Ball und die laminare Luftströmung weiter außen "sieht" keinen Ball mehr sondern einen aerodynamisch tropfenformähnlicheren Körper. Etwas präziser wird durch die turbulente Gesamtumströmung die Wirbelbildung hinter dem Golfball im Vergleich zu einem glatten Ball verringert, das Abströmverhalten also verbessert. Beides wie gesagt extremst vereinfacht ausgedrückt. Ich glaube nicht, dass dieser Effekt auf unsere großen Fahrradwohnwägen anwendbar ist.
Die Mythbusters hat das ganze mal mit einem Auto getestet und eine leichte Verbesserung (irgendwas um 10%) "gemessen". Meiner Meinung nach war das aber noch sehr gut innerhalb der Messtoleranz des "Versuchsaufbaus". Laut Adam Savage hat es ein Fahrzeughersteller dann auch in einem Windkanal professioneller untersucht und konnte keinerlei verbesserung messen. Hier ein Video dazu:
Zu Spoilern:
Richtig eingesetzt können sie das Abströmverhalten verbessern. Ein Beispiel liefert die Firma Betterflow https://www.betterflow.com/, welche das Prinzip für Sattelschlepper einsetzt.
Blöd gesagt sollte man aber wissen, wie man diese Spoiler einsetzt, und am Ende kommt es wieder auf die Kosten-Nutzen-Rechnung an. Ich würde es mir selbst jedenfalls nicht ohne weiteres Zutrauen, hier einen sinnvollen Spoiler für unseren Anwendungsfall zu konstruieren. Klassische Spoiler (quasi umgedrehte Tragflächen) aus dem Rennsport dienen primär der Abtrieberzeugung und erhöhen den Widerstandsbeiwert sogar ganz erheblich.